3:0 gegen Pinneberg zum Saisonfinale: 2. E Deerns mit erstem Heimsieg!
Die Voraussetzungen konnten nicht besser sein: Strahlend blauer Himmel über der Trenknerweg-Arena, ein Buffet mit Kuchen, Kaffee und Käse-Weintrauben-Häppchen mit Zahnstocherfähnchen in den Vereinsfarben Schwarz, Weiß und Rot für die zahlreich erschienenen Fans – und zudem zwei Auswärtssiege der 2. E Deerns in Halstenbek-Rellingen und Eimsbüttel. Zudem war der Platz an diesem heißen Morgen des 4. Juni perfekt präpariert: staubiger Grand mit eingetrockneten Fußabdrücken aus vergangenen Sturzregenschlamm-Trainingstagen.
Auch die Abwesenheit des angesetzten Schiedsrichters konnte die heitere Stimmung bei Team, Betreuern und Anhang nicht trüben. Ein Vertreter aus Reihen der Schönrot-Fußballexperten-Dynastie wurde kurzerhand mit Trillerpfeife und der nötigen Portion Neutralität ausgestattet und nach kurzer Rücksprache mit den Offiziellen des Vfl Pinneberg zum Spielleiter ernannt. Pünktlich um 9 Uhr wurde angepfiffen.
Wie schon bei den vorangegangenen Partien konnten die Mädchen von Trainer Fritz Schönrot die Vorgaben aus dem Freitagnachmittag-Trenknerweg-Trainingslager von Beginn an umsetzen. Besonders die Aufstellung von Lily zeigte sofort Wirkung: Wo der Ball war, da war Lily. Und Pinneberg-Spielerinnen, die hinterher guckten. Gleich zwei Mal prüfte die Altonaer Nachwuchsstürmerin die gegnerische Torhüterin Katharina, doch der Ball wollte nicht an dem aufmerksamen Schlussmädchen vorbei, das übrigens erst kurzfristig wegen Ausfalls des Pinneberger Stammtormädchens zwischen die Pfosten beordert worden war. Ebenso erging es Emilia, die zuletzt mit fünf Toren auf sich aufmerksam gemacht hatte: Gleich zwei platzierte Schüsse wurden von der Pinneberger Tor-Wand abgewehrt. Doch die Altonaer E2-Deerns setzten das Motto ihres Trainers perfekt um: Wer vorne permanent aufs Tor schießt, kann sich hinten keins fangen. Die 93er Torhüterin Fiona musste keinmal eingreifen, auch die Abwehrreihe um Ella war nahezu beschäftigungslos. Und schließlich war es vorne doch soweit: Sieben Minuten vor der Halbzeitpause nahm sich Lily erneut ein Herz, umkurvte zwei Pinneberger Spielerinnen und drosch den Ball auf Höhe des nicht vorhandenen Elfmeterpunkts unhaltbar ins Tor. Drei Minuten später die Vorentscheidung: Zunächst wehrte die Gäste-Torhüterin einen Schuss von Lily mit dem Kopf ab, doch Stürmerin Ella, Namensvetterin der Altonaer Abwehrspielerin, bugsierte den Abpraller über die Linie. 2:0, Abpfiff, Halbzeit.
Auch der zweite Durchgang gehörte den Gastgeberinnen: Der Druck aufs Gästetor nahm minütlich zu, doch die finale Entscheidung wollte nicht fallen. Unüberwindbar im Pinneberger Tor stand nun die zweite Ersatztorhüterin Hannah, Katharina war aufgrund der schmerzhaften Kopfabwehr ausgewechselt worden. Ob Volley-Dropkick von Emilia, ein versteckt gezielter Flachschuss von Maj oder ein strammer Louise-Schuss in Richtung rechter Pfosten: Hannah, obwohl klein von Statur, schien mit schier unglaublicher Fußgrätsche, Faustabwehr und schlicht Manuel-Neuer-mäßiger Präsenz unüberwindbar. Aber nur bis kurz vor Schluss: Dann traf ausgerechnet Charlotte, die an diesem Tag ihren letzten Einsatz im Altonaer Trikot hatte und künftig in Marburg die Fußballschuhe schnüren wird, zum hochverdienten 3:0-Endstand. Nach drei Siegen in Folge, ergo nach nur einer Niederlage im kurzen Saisonverlauf in der Fünf-Mannschaften-Staffel, belegt das Team der 2.E-Deerns nun einen sensationellen zweiten Platz in der Abschlusstabelle. Punkte: 9. Torverhältnis: 12:7. An der Spitze: die 3.E aus Wellings-Bayern-München-büttel mit 12 Punkten bei vier gewonnenen Spielen. Auf den Plätzen: Pinneberg, Halstenbek-Rellingen und Eimsbüttel mit je drei Punkten aus einem gewonnenen Spiel.
Philip Wesselhöft