Siegesserie der 2. E Deerns: Auswärtserfolg auch beim ETV
Sie können es auch bei Sonne: Unter schönstem pastellblauen Eimsbütteler Frühsommerhimmel traten unsere 2. E Mädchen am Sonnabend, den 28. Mai, bei der 5. E-Mannschaft des ETV an – und gewannen 4:2! Nachdem die Deerns von Trainer Fritz Schönrot bereits das Auswärtsspiel zuvor im Halstenbek-Rellingener Nieselregen mit 4:1 für sich entscheiden konnten, kann man seit dem aktuellen Wochenende von einer kleinen Siegesserie reden. Pünktlich um 10.15 Uhr pfiff der Schiedsrichter das Spiel auf der Kunstrasenanlage an der Bundesstraße an. Coach Schönrot konnte dabei aus dem Vollen schöpfen. Gleich 10 Altonaer Nachwuchstalente des Jahrgangs `06 standen im Kader: Ella, Fiona, Louise, Julina, Anna, Emilia, Maj, Olga, Luna und Charlotte. Da nur sieben Mädchen zur Zeit auf dem Platz stehen durften, wurde fleißig ein- und ausgewechselt. Doch auch das ist Zeichen guter Teamarbeit: Murren auf der Auswechselbank gab es nicht. Die AFC Deerns legten gleich flott los und verlagerten das Spiel vom Anpfiff an vors Tor der Gegnerinnen vom ETV. Bereits nach fünf Minuten kam es zur ersten Großchance, als Emilia, frei vorm Tor stehend, nach einem großartigen Spielzug die scharfe Flanke einer Mitspielerin von links volley nahm und nur ein mit bloßem Auge nicht nachzuvollziehender Reflex des Eimsbütteler Tormädchens das frühe 1:0 verhinderte. In der Folge ergaben sich weitere Tormöglichkeiten, doch ein Tor wollte nicht fallen. Und dann kam es, wie es eigentlich nicht hätte kommen sollen. Die bis dahin ausbaufähige Chancenverwertung rächte sich: Bei ihrem einzigen echten Vorstoß, einem blitzsauberen Konter, erzielten die ETV-„Kickbees“ das schmeichelhafte 1:0. Torhüterin Fiona, bis dahin sicherer und unterbeschäftigter Rückhalt, war überwunden. Mit diesem Spielstand ging es auch in die Pause. Offenbar aber hatte Trainer Fritz in der Kabinenansprache unter freiem Himmel wieder die richtigen Worte gefunden.
Nur Minuten nach Wiederanpfiff drückte Emilia, die bereits in Halstenbek zwei Tore erzielt hatte, den Ball aus kurzer Distanz über die Linie – Ausgleich. Kurze Zeit später fühlte man sich dann an die WM 1990 in Italien erinnert, bei der Lothar Matthäus im Vorrundenspiel gegen Jugoslawien nach einem fantastischen Sololauf über den halben Platz mit einem strammen Distanzschuss das vorentscheidende 3:1 für Deutschland erzielt hatte. Hier war es wieder Emilia, die sich den Ball noch in der eigenen Hälfte schnappte, eine um die andere „Kick-Biene“ austanzte und schließlich mit einem satten Rechtsschuss das 2:1 markierte. Am Spielfeldrand waren im Betreuer-Stab (Fritz plus Eltern) Ansätze einer La-Ola- Welle zu erkennen. Eimsbüttel war deutlich verunsichert. Die Torhüterin schickte einen Abstoß senkrecht in den Himmel, irritierte damit die eigene Abwehr, und wieder war Emilia dort, wo eine veritable Stoßstürmerin zu stehen hat: im gegnerischen Strafraum, den Fuß am Ball, 3:1! Doch das Spiel war noch nicht aus. ETV besann sich, drückte, und erzielte sieben Minuten vor Schluss mit einem prachtvollen Volleyschuss ins rechte obere Eck von Fionas Gehäuse das 2:3 aus Sicht der Heimmannschaft. Sollte der sicher geglaubte Auswärtssieg doch noch in Gefahr geraten? Nein, die 2. E-Deerns ließen nichts mehr anbrennen: Louise schnappte sich den Ball an der Mittellinie, tanzte durch die ETV-Hälfte und zauberte das Runde unhaltbar ins Eckige: 4:2, Abpfiff, Jubel.
Einziger Wehrmutstropfen an diesem schönen Fußball-Sonnabend: Der Fubago (Fußballgott) entzog Altona 93 bereits wenige Stunden später sein Wohlwollen. Im Oddset-Pokal- Finale, zu dem auch eine kleine Delegation von E-Mädchen im vollen Trikot-Ornat ins Stadion Hoheluft angereist war, triumphierte Eintracht Norderstedt in der Verlängerung über die tapfer bis zur 87. Minuten führenden 93er. Und noch einmal ein paar Stunden später gewann Real Madrid in Mailand die Champions League… Doch wen interessierten solch Marginalien aus den Vororten der Fußballwelt, angesichts des sensationellen Deerns-Sieges an der Bundesstraße?